Die SPD hat die Bundestagswahl in Berlin gewonnen. Nachdem am Sonntag alle Wahlkreise gezählt wurden, erhielt die Partei mit Spitzenkandidatin Franziska Giffey 21,4 Prozent und liegt damit vor den Grünen, die 18,9 Prozent erhielten. Die CDU erhielt 18,1 Prozent, die Linke 14,0 Prozent, die AfD 8,0 Prozent und die FDP 7,1 Prozent, so die Landeswahlkommission. In Zukunft kann Berlin wie in der Vergangenheit nur noch von einer Dreiparteienkoalition regiert werden. Nach der Bundestagswahl forderte ver.di-Chef Frank Werneke eine künftige Regierung auf, mehr für Klimaschutz, Entwicklung und einen robusten Sozialstaat auszugeben.
Er sagte: “Es gibt keine Zukunft umsonst.” Mehr Tarifschutz, ein gesetzlicher Mindestlohn von mindestens zwölf Euro, die Abschaffung von befristetem Missbrauch am Arbeitsplatz, ein Rentenniveau von mehr als 48 Prozent und sozial-ökologische Umstrukturierungen stünden ganz oben auf der Agenda von Verdi. Energie und Transport müssen laut Werneke günstig bleiben. Demzufolge müsste den steigenden Ausgaben für den Klimaschutz auf gesellschaftlicher Ebene mit Energiegeldern begegnet werden. Es ist auch wichtig, die Arbeitsbedingungen in Berufen, die Menschen pflegen, wie Krankenhäuser, Pflegeheime, Kindertagesstätten, Bildung und Hilfeleistung, zu berücksichtigen.
Die SPD wurde nach Auszählung aller Wahlkreise zum Sieger der Bundestagswahl erklärt. Er stieg erstmals seit vielen Jahren wieder auf 25,7 Prozent, heißt es auf der Website des Bundeswahlleiters. Die CDU/CSU hingegen fiel nach 16 Jahren an der Macht unter Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einen historischen Tiefstand von 24,1 Prozent. Mit 14,8 Prozent hatten die Grünen die höchste Leistung der Geschichte und waren die drittstärkste Kraft. Die FDP ist auf 11,5 Prozent der Stimmen gestiegen. Mit 10,3 Prozent fiel die AfD vom dritten auf den fünften Platz zurück. Die Linke ist auf 4,9 Prozent der Stimmen gesunken.
Dieter Müller Zittern
Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, wird künftig im Bundestag sitzen. Im Wahlkreis Charlottenburg-Wilmersdorf erhielt der 56-Jährige ein Direktmandat. Er besiegte Klaus-Dieter Gröhler (CDU), der zuvor das Mandat 2017 gewonnen hatte. Müller erhielt 27,9 Prozent der Stimmen, Gröhler 22,3 Prozent. Müller wechselt nach mehr als 24 Jahren im Berliner Landtag, 10 Jahren im Senat und sieben Jahren als Regierender Bürgermeister von der Landes- in die Bundespolitik.
Die Werteunion fordert nach den schweren Verlusten der Union bei der Bundestagswahl eine gründliche personelle Neupositionierung. „Der Vorstand und Parteivorsitzende von CDU und CDU“, Armin Laschet und Markus Söder, „müssen aus der Wahlkatastrophe bei der Bundestagswahl am 26. konservative Mitglieder der Union erklärt. Alle Mitglieder des Verbandes, nicht nur Delegierte, sollten für die Wiederwahl der Vorstände stimmen.
Während der 16-jährigen Präsidentschaft von Angela Merkel habe die EU “einen desaströsen linken Weg eingeschlagen” und sei erstmals seit langem nicht mehr die dominierende Macht. “Der Bundesvorstand hat diesen Weg unterstützt und ist an dem gegenwärtigen Wahlwrack schuld”, fügte er hinzu.