miriam köthe carsten köthe

miriam köthe carsten köthe: Carsten, die Ehefrau von Miriam Köthe, und ihre beiden Kinder. Nach einem langen Kampf gegen den Krebs ist der Herausgeber von R.SH gestorben. Um mehr zu erfahren, besuchen Sie.

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Es ist lächerlich, aber es stimmt: Uns geht es den Umständen entsprechend gut. Da wir beide an Krebs erkrankt sind, gibt es für uns beide keine Behandlung, also bin ich schlimmer als du, Carsten, weil ich einfach ein blöderes Krankheitsbild habe. Mein dreiwöchiges Programm verursacht keinen Haarausfall wie eine Chemo, aber es hat einige unangenehme Nebenwirkungen wie Übelkeit und Müdigkeit.

Was empfinden Sie als Partner, wenn eine Diagnose gestellt wird?

Carsten: Die Diagnose Brustkrebs, die Miri 2008 erhalten hat, hat mich ziemlich ohnmächtig zurückgelassen. Unmittelbar nach der Diagnose wurde sie zur Operation auf den Operationstisch gebracht, und die erste Chemo strömte in sie hinein, bevor ich merkte, was los war. Mein Krebs war insofern eindeutig, als er gefunden wurde, aber die Behandlung begann erst nach weiteren zwei Jahren. Es war für uns von Vorteil, dass wir mit dem Prozess vertraut waren. Miri sah intuitiv die Tiefe meiner Gefühle, noch bevor ich sie ausdrücken konnte. Ich habe mich auf der Toilette übergeben, als ich das erste Mal nach der Heimkehr vom College zur Tür hereingekommen bin. Dadurch stellte Miri fest, dass sie vergessen hatte, Kaffee zu kochen. Die Kombination aus Chemo und Kaffee funktioniert eine Zeit lang nicht gut.

AUSSCHLIESSLICH DER DUFT, M: Carsten ist von Natur aus ein Kaffee-Fan. Aber die Chemo hat eine tiefgreifende Wirkung auf den Geruchssinn.

C: Miri wurde ein Lymphknoten entfernt und sie musste sich einer Bestrahlung unterziehen, bevor meine Behandlung begann. Wir versuchten, meine Chemo um eine Woche zu verschieben, aber die Qualen wurden immer schlimmer, also beschlossen wir, die Kliniktür selbst zu öffnen.

M: Wir haben uns von Anfang an vorgenommen, das Beste daraus zu machen. Wir konnten sehr gut damit umgehen, vielleicht weil wir beide es haben. Diese Zeiten, in denen wir nicht so behandelt wurden, als hätten wir eine Krankheit. Als bei mir 2008 Brustkrebs diagnostiziert wurde, war es ein häufiges Gesprächsthema für meine Freunde, und wir gingen oft als Gruppe aus. Jeder außer mir wurde auf den bevorstehenden Fälligkeitstermin aufmerksam gemacht, als er zum ersten Mal nach meiner Behandlung fällig wurde. Weil sie Angst hatten und glaubten, ich sei nicht gut genug. Damals war ich traurig und drängte sie, mich so zu behandeln, wie sie es immer getan haben. Am Ende entscheide ich ob ich glücklich bin oder nicht. Neulich kam zum Beispiel ein Kumpel mit Bananen und Jonglierbällen. Jonglieren baut Stress ab und kann bei durch Chemotherapie verursachter Taubheit in den Fingern helfen, aber er behauptete, dass er die Worte nicht finden konnte. Obst ist jedoch immer gut für dich.

Was sind Ihre Perspektiven?

M: Es war ebenfalls eine zufällige Entdeckung, als ich vor zwei Jahren wieder krank wurde. Wir wohnten auf Sylt und hatten seit einigen Tagen Magenbeschwerden. Ich ging zu meiner Hausärztin, die darauf bestand, sich unmittelbar vor Arbeitsende noch einmal genauer umzusehen. Anschließend bemerkte er eine Reizung der Magenschleimhaut und beobachtete dann größere Flecken auf der Leber. Und nicht nur eine. Nach dem Wochenende war ich bei meinen Kollegen in Kiel und um die Mittagszeit war klar, dass es sich um Lebermetastasen handelte. Ich bin meinem Arzt so dankbar; ohne die Bauchschmerzen und die Diagnose wäre ich heute vielleicht nicht hier. Also habe ich schon zweimal an der Klippe angehalten. C: Wir sind beide todkrank. Mein Krebs wird irgendwann wiederkommen, und ich habe auch das Gefühl, dass sich die Medizin parallel zu meiner Situation weiterentwickeln wird. Bei Miri ist das anders; wegen der Lebermetastasen ist für sie die Uhr eingeschaltet. Das wissen wir auch. Wir werden wohl nicht als Rentnerehepaar am Schreventeich sitzen und die Enten füttern. Aber so ist es. Und vielleicht sind wir auch ein medizinisches Wunder.

Wie drückt sich das aus?

M: Natürlich haben Sie Hoffnung. Die Lebenserwartung für Lebermetastasen beträgt nur wenige Jahre nach der Entdeckung. Bisher wurde nichts identifiziert, was sie tötet und ihre weitere Ausbreitung verhindert. Nur 10 Prozent der Brustkrebspatientinnen erleiden Metastasen, und ich bin einer von ihnen. Und leider werden sie auf allen Lebersegmenten platziert. Somit kommt eine Operation nicht in Frage. Es stinkt, ja, aber wir versuchen, uns davon nicht beunruhigen zu lassen. Auf jeden Fall leben wir achtsamer als früher. C: Wir haben das Leben früher geliebt und Sonnenuntergänge und wundervolle Tage genossen. Jetzt wollen wir diese Zeit noch regelmäßiger gestalten. Das klappt nicht immer; der normale Berufsalltag holt uns auch ein. Das ist nEis auch, weil es auch ein bisschen Normalität bedeutet. Aber jetzt, wo wir das Konzept haben, sind wir noch nie nach London gegangen; Wir werden sicherstellen, dass wir die nächste Reise planen. Wir drängen nichts mehr. M: Wir waren letztes Jahr in London und Amsterdam und haben viele Städtereisen gemacht. Ich schiebe sie nicht mehr auf ein oder zwei Jahre auf. Dieses Jahr fliege ich nach New York, da ich letztes Mal das Schlittschuhlaufen im Central Park verpasst habe.

Hast du eine Bucket List mit Dingen, die du noch erleben möchtest?

M: Nachdem unser bisheriger Versuch, zu meiner Lieblingsband Guns’n’Roses zu gehen, gescheitert ist, werden wir in Gelsenkirchen nachholen. Und ich will immer noch nach Wacken. Dafür schlägt mein Herz, und ich genieße es, Abstimmungen zu verfolgen und mit Menschen zu arbeiten. Aber als ich mein Buch „Der kleine Teufel in meiner Brust“ wirklich geschrieben habe, habe ich sofort eine Liste erstellt, die am Ende des Buches steht. Ich wollte zum Beispiel schon immer einen Magnolienbaum haben, den ich von Freunden geschenkt bekommen habe. M: Das Szenario war sehr unglücklich. Ich kam aus der Provinz und fing als Praktikant an der RSH an, als meine Eltern praktisch in Ohnmacht fielen. Damals konntest du eigene Beiträge im Radio machen, und Carsten war derjenige, der meine Ausführungen akzeptieren musste. Und irgendwie fand ich ihn ziemlich charmant.